New Year, New Me!


Es ist die Zeit des Jahres, wo wir uns alle zusammenreißen. Weißt du, dieses ganze “Neues Jahr, neues Du”- Ding, über das alle reden. Nun meiner bescheidenen Meinung nach gehen wir die Sache vollkommen falsch an. (Und unter uns, wir brauchen das nicht wirklich, wenn wir wissen, wer wir sind.)

Wir machen Pläne, setzen uns ziele und vor allem wollen wir uns ändern. Im Dezember saß ich da und fragte mich, wer bin ich eigentlich? Bei aller Liebe, wenn man Liebeskummer hat, stellt man sich so einige fragen. Aber im ernst, war ich wirklich immer “Ich” selbst gewesen oder habe ich Dinge gemacht, die ich nicht wollte. Nur damit ich kein Spielverderber bin oder zu langweilig. Nun ja, ich denke, das habe ich und das machte es noch schwieriger, herauszufinden, wer ich eigentlich bin. Ich erinnerte mich an all die Dinge, die er mir vorwarf, und ich merkte selber, wie genervt ich war, weil das war einfach nicht ich. Aber wer war ich denn dann, wenn mich das selbst nervte.

Im Laufe der Zeit hat man sich oft angepasst und Dinge anders gemacht, nur weil Menschen das von einem erwarten und man sie nicht enttäuschen möchte. Aber was ist mit mir und meinen Gefühlen. Ich würde niemals von irgendjemanden erwarten, dass er sich ändert oder bestimmte dinge tut. Oder etwa doch?

In der Zeit, wo ich selbst nicht wusste, wer ich war (und diese Zeiten gab es häufiger, als mir lieb waren), sabotierte ich meine Beziehungen, meine Freundschaften, aber am Ende eigentlich nur mich selbst. Ich wollte, als der Mensch wahrgenommen, der ich war, aber ich dachte, dass diese reale Version von mir nicht liebenswert war. In meinem Leben habe ich mich so oft angepasst, dass es nicht gesund war.

Und irgendwann war ich einfach verloren!

Also nicht richtig verloren – es fühlte sich innerlich so an. Man steht an einer Kreuzung und merkt, man ist die ganze Zeit in die falsche Richtung gefahren. Das Handy geht nicht und der Sprit reicht nur noch für fünf Kilometer. Du stehst also an dieser Kreuzung und hast Angst. Du fragst dich, wie konnte ich nur hier landen. Wir stehen zum Glück nicht mit unserem Auto an dieser Kreuzung, aber umkehren können wir trotzdem nicht. Aber wir können uns fragen, wer will ich sein? Und ich weiß, was du jetzt denkst. Fangen wir dann nicht wieder an die Erwartungen anderer Menschen zu erfüllen. Nein, weil wir müssen alle Menschen einfach mal ausblenden.

Wer will ich sein? 

Als ich da saß am letzten Tag des Jahres und mich fragte, wer will ich sein, sind mir lustige Dinge durch den Kopf geschossen. Aber das war gut, weil es mir aufzeigte, wer ich tief in mir drinnen war. Es passte zu dem kleinen Mädchen, dass ich als Kind war, bevor die Welt mir sagte, irgendwas stimmt nicht mit mir. Ich liebte es, in diese reale Version von mir einzutauchen, und ohne das ich es bemerkte, veränderte sich etwas in mir. Meine ganze Körpersprache änderte sich, ich lächelte. (Das ganze hielt fünf Minuten, dann bin ich in alte Muster zurückgefallen.) Genau das wollte ich aber sein. Einfach ich selbst und es ist mir egal, wie Menschen mich gerne hätten. Ich weiß, Anerkennung und gemocht zu werden ist tief in uns verwurzelt. Aber sind wir doch ehrlich, wollen wir wirklich von jemanden gemocht werden, der uns anders haben will? Wollen wir von jemanden geliebt werden, weil wir Oliven mögen, obwohl wir sie hassen und es nur für ihn tun. Ich glaube nicht. Wir können das nicht ewig aufrecht erhalten und werden immer unzufriedener. Wenn wir aber wirklich wir selbst sind, werden uns die Menschen genau deswegen mögen und bei uns bleiben. Wir Müssen nur aufhören, uns einzureden, Menschen zu mögen, die wir eigentlich nicht mögen. Manchmal wollen wir so gerne zu einer Gruppe dazugehören oder diesen coolen Menschen in unserem Leben haben, um Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen. Um endlich dazuzugehören und geliebt zu werden. Aber soll ich dir was sagen, der Preis den wir dafür zahlen ist zu hoch.

Ich fange wieder an, mich selbst kennenzulernen und Sachen anzugehen, die ich schon so lange umsetzen wollte wie diesen Blog. Es wird sich nicht von heute auf morgen alles ändern, aber es fühlt sich schon jetzt besser an und wer mich nicht so mag, wie ich bin, darf gerne gehen. Ich glaube, dass wir alle damit besser fahren, und das ist nicht egoistisch. Manchmal bleiben die Menschen auch, weil sie dein wahres Gesicht schon kennen und sich mit dir freuen, dass du endlich bereit bist, der Welt zu zeigen, wer du bist.

 

“Du selbst zu sein, in einer Welt die dich ständig anders haben will, ist die größte Errungenschaft.”

Ralph Waldo Emerson (1803-1882) US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller

Ich wünsche mir für dich, dass du erkennst, wie wundervoll du bist und dass du geliebt wirst, wegen dir und nicht, weil du dich anpasst. Wenn wir ein bisschen Raum für Magie lassen, werden die Menschen in unser Leben treten, die dort sein sollen.

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