Inmitten der Dunkelheit meiner Selbstzweifel und Unsicherheiten, erkenne ich, dass ich ein faszinierendes Zusammenspiel aus Hässlichkeit und Schönheit bin.
Jennifer J. Valina
In meiner Jugend, als die Welt für mich noch ein Rätsel war und ich gerade erst in die Pubertät trat, stieß ich auf die harten Worte anderer, die mich als hässlich brandmarkten. Ich konnte nicht begreifen, warum sie das sagten und zweifelte an meinem eigenen Aussehen. Eine Stimme in mir wurde immer lauter und flüsterte mir ein, dass mit mir etwas nicht stimmte. Ich sehnte mich danach, anders zu sein, nicht ich selbst und vor allem nicht so auszusehen. Doch inmitten dieses inneren Kampfes gab es auch jene, die mich schön fanden – doch aus irgendeinem Grund war es gerade dieses eine Mädchen, das mir den Stempel der Hässlichkeit aufdrückte. Die Narben dieser Worte blieben und Jahre später wagte ich kaum, Menschen in die Augen zu sehen. Ich verbarg mich und meine Unsicherheit wurde zu meiner unsichtbaren Rüstung. In meiner Verzweiflung dachte ich sogar an Operationen, um dem Ideal anderer zu entsprechen, doch zum Glück wurde mir davon abgeraten. Denn in dieser Welt gibt es Menschen, die mich so lieben, wie ich bin, und das ist etwas Besonderes. Erst die Liebe zeigte mir, was wirkliche Schönheit bedeutet.
Heute bin ich glücklich mit mir!
Heute bin ich größtenteils mit mir und meinem Aussehen zufrieden, aber es gibt immer noch Momente, in denen ich mich hässlich fühle. Vielleicht kennst du diese Augenblicke auch aus deinem eigenen Leben, in denen du dich unwohl in deiner Haut fühlst und dein Spiegelbild nicht schön findest.
Du sprichst es vielleicht aus und sagst: “Ich fühle mich hässlich.” Es ist ein tiefes Gefühl, das oft nicht ernst genommen wird. Andere versuchen, uns zu trösten und sagen, dass wir schön sind und uns mit unserem Aussehen zufrieden geben sollten. Ja, ich bin zufrieden, aber mein Herz schreit nach etwas anderem. Mein inneres Gefühl spiegelt sich nach außen wider, sichtbar für die Welt. Warum werden unsere Gefühle so oft abgetan und negiert? Und was geschieht mit einem Menschen, der immer wieder hört, dass er hässlich sei? Dieses Gefühl kann zur Realität werden und wir beginnen, es zu glauben. Vielleicht sollten wir anders mit dem Wort “hässlich” umgehen und es mit mehr Achtsamkeit verwenden.
„Kein Mensch ist hässlich. Sie entsprechen nur nicht unserer Vorstellung von Attraktivität.“
Verstehe mich nicht falsch. Natürlich haben wir alle unterschiedliche Vorstellungen von Schönheit und nicht jeder Mensch wird uns ästhetisch ansprechen. Doch müssen wir das auch unbedingt kundtun? Vielleicht ist es besser, solche Urteile für uns zu behalten und die Menschen einfach so sein zu lassen, wie sie sind.
Es ist ein Beispiel aus meinem Leben: Ein Freund von mir behauptete, dass es viele hässliche Menschen gäbe, doch ich widersprach. Sie mögen nicht unserem Schönheitsideal entsprechen, aber das bedeutet nicht, dass sie hässlich sind. Es gibt Menschen, die genau diese Individuen als schön empfinden, während sie mich vielleicht als hässlich ansehen. Und das ist absolut in Ordnung, denn wir sind nicht Teil ihres Lebens und sie nicht Teil unseres Lebens. Warum also sollten wir sie herabsetzen oder verurteilen? Lassen wir sie einfach so sein, wie sie sind, denn am Ende des Tages zählt nur, dass sie glücklich und authentisch leben.
Und wie können wir den Wert eines Menschen anhand seines Körpers beurteilen, ohne sein Innerstes zu kennen? Macht nicht gerade das Innere eines Menschen wirklich attraktiv und ansprechend, wenn wir alles von ihm kennen? Jede Angst, jeden Zweifel, all sein Glück und seine Traurigkeit, all die inneren Kämpfe, all die Narben – das macht einen Menschen schön. Nicht nur sein äußeres Erscheinungsbild. Und dennoch ist es in Ordnung, wenn für dich das Aussehen bei anderen wichtig ist. Doch lass uns nicht andere Menschen als hässlich bezeichnen, nur weil sie nicht in unser Idealbild passen. Lasst uns stattdessen die Schönheit in der Vielfalt und Einzigartigkeit jedes Menschen erkennen und schätzen.
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