Interview mit Jennifer J. Valina


Geburtstage sind ein ganz besonderer Zeitpunkt im Jahr. Sie geben uns die Möglichkeit, zurückzublicken und vorauszuschauen, Ziele zu setzen und Momente zu schätzen. Doch für mich persönlich sind sie mehr als das. Sie sind mein eigenes persönliches Neujahr, eine Zeit des Nachdenkens und Feierns, die ich auf meine eigene Weise zelebriere.

In den letzten Jahren habe ich mich oft gefragt, warum ich diese besonderen Tage nicht genauso ausgiebig gefeiert habe wie viele andere. Die Antwort liegt darin, dass ich kein großer Fan von großen Feiern und Geschenken bin. Stattdessen ziehe ich es vor, die Sterne am Himmel zu betrachten, umgeben von meinen Lieblingsmenschen, und einem Glas Pinot Grigio in der Hand. Diese schlichte Freude erfüllt mich viel mehr als jede Party.

Dieses Jahr fühle ich mich besonders dankbar und glücklich. Es ist ein Gefühl, das ich mir für die kommenden Jahre bewahren möchte. Ich wünsche mir mehr Überraschungen, mehr Abenteuer und vor allem mehr Gelegenheiten, zu wachsen und mich weiterzuentwickeln. Ich möchte mehr Tage voller Lachen und frecher Witze erleben, mehr köstliche Mahlzeiten genießen und vor allem mehr Inspiration finden.

Anstatt meine Gedanken in diesem Jahr mit dir zu teilen, habe ich mich entschieden, den Spieß umzudrehen und das Interview zu beantworten, das ich mit anderen Künstlern schon führte.

1. Hey, wie geht es dir?

Mir geht es zurzeit sehr gut, bin nur etwas müde. Raze mein Hund hält mich ganz schön auf Trapp und ist ein Frühaufsteher.

2. Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Schon von Kindesbeinen an hegte ich eine Leidenschaft für das Geschichtenerzählen. Bereits als ich begann, meine ersten Worte zu formen, fand ich Freude darin, mir fiktive Welten auszumalen und sie lebhaft nachzuspielen. Die Welt meiner Phantasie war stets ein Ort, den ich liebte, mich hineinzuversetzen. Eine richtige Tagträumerin. Als ich schließlich die Kunst des Schreibens erlernte, fand alles, was meine Gedanken bevölkerte, seinen Platz auf dem Papier.

3. Woher nimmst du deine Inspiration?

Das Leben und die Welt selbst sind meine tiefsten Quelle der Inspiration. Jeder noch so kleine Moment erzählt eine einzigartige Geschichte, selbst eine scheinbar bedeutungslose, weggeworfene Flasche trägt eine fesselnde Geschichte in sich. Es ist, als ob die Welt selbst ein unendliches Buch voller faszinierender Geschichten ist, bereit, entdeckt zu werden.

4. Was war deine bisher schwerste Entscheidung und was hast du daraus gelernt?

Die schwerste Entscheidung meines Lebens war, meinen geliebten Hund gehen zu lassen. Ich wusste, dass es das Richtige war, da er keine Lebensfreude mehr verspürte und schwer krank war. Dennoch kämpfte ich lange Zeit mit dieser Entscheidung. Selbst nachdem ich sie getroffen hatte, quälten mich Zweifel, ob es der richtige Schritt war. Diese Erfahrung lehrte mich, wie wichtig es ist, auch schwierige Entscheidungen zu treffen, selbst wenn sie schmerzhaft sind. Sie erinnerte mich daran, dass das Leben flüchtig ist. Wenn Menschen, die mir nahestehen, von uns gehen, wird mir das noch bewusster. Deshalb habe ich beschlossen, mein Leben noch intensiver und bewusster zu leben, um jeden Moment zu schätzen.

5. Was ist dein Traumberuf und arbeitest du in ihm?

Das Schreiben und Autorin zu sein war schon immer mein größter Traum, und mit jedem Buch, das ich veröffentliche, lebe ich diesen Traum aus.

6. Ist es wirklich passiert, wenn es niemand gesehen hat? Wie beeinflusst Social Media dein Leben?

Klar, ist es passiert. Die schönsten Augenblicke in unserem Leben, kann keine Kamera der Welt richtig einfangen. Dieses einzigartige Gefühl wird dann einfach fehlen. Verstehe, dass Kameraobjektive nie die wahren Schätze des Lebens einfangen können. Diese besonderen Augenblicke, in denen das Herz tanzt, sind einfach unbezahlbar. Soziale Medien haben nie eine große Rolle in meinem Leben gespielt. Schon vor fünf Jahren habe ich Facebook entschlossen adieu gesagt, da es mir wie eine Zeitverschwendung erschien. Instagram nutze ich hauptsächlich für meine Bücher und Videos, aber ich lasse mich nicht von seinem Sog mitreißen und poste keineswegs täglich. Die Zeit dafür fehlt mir einfach. Und momentan ist mein Leben nicht gerade aufregend. Wenn ich jedoch auf Reisen bin, halte ich gern diese kostbaren Augenblicke fest, um andere Menschen zu inspirieren, ebenfalls solche wunderbaren Erfahrungen zu erleben.

7. Was treibt dich im Leben an?

Leidenschaft ist der Motor meines Lebens. Sie durchdringt jede meiner Handlungen und verleiht selbst den einfachsten Aufgaben, wie dem Putzen eines Waschbeckens, eine tiefe emotionale Erfüllung. Dadurch wird alles, was ich tue, mühelos und erfüllend zugleich.

8. Was ist der seltsamste Ort, an dem du jemals warst?

Der seltsamste Ort, den ich je besucht habe, war eine scheinbar verlassene Straße, die eigentlich keine Straße sein sollte. An diesem Tag führte uns das Navigationssystem mitten in ein Unwetter mit strömendem Regen. Wir fuhren auf einer matschigen Straße, um eine Tankstelle zu finden, und es schien, als wäre die Welt verlassen. Keine Menschenseele in Sicht, keine Häuser, nur kahle Bäume, obwohl es mitten im Sommer war. Es hatte eine bedrückende Atmosphäre, als ob wir uns in einer postapokalyptischen Welt befänden. Das Gefühl der Isolation und Ungewissheit machte diesen Ort besonders seltsam und beängstigend.

9. Was gibt dir das Gefühl, angekommen zu sein?

Wenn ich diese innere Ruhe spüre, wenn die Gedanken im Kopf ruhiger werden und man komplett in dem Moment ist.

10. Bist du eher introvertiert oder extrovertiert?

Ich bin sehr introvertiert, aber mit den richtigen Menschen um mich, kann ich auch sehr extrovertiert sein.

11. Wie bist du auf die Idee zu deinen Büchern gekommen?

Durch meine Träume. Alles was ich am Tag sehe oder unbewusst wahrnehme, verarbeite ich nachts in meinen Träumen und meist in Form eines Films der abläuft. Am nächsten morgen schreibe ich alles auf. Auf die Idee für meine Gedichtbänder bin ich gekommen, weil ich all meine Gefühle und Emotionen verarbeiten muss und tue dies meist in meinem Tagebuch in Form von Gedichten. Und dann habe ich es veröffentlicht.

12. Wie gehst du mit Hate und Kritik um?

Ich versuche, konstruktive Kritik positiv aufzunehmen und sie als Möglichkeit zur Verbesserung zu sehen. Wenn es um Hate geht, ignoriere ich ihn größtenteils, da ich mir bewusst mache, dass die Menschen mich nicht wirklich kennen und ihre Meinungen oft von persönlichen Problemen beeinflusst sein könnten.

13. Wie soll dein Leben in 10 Jahren aussehen?

Keine Ahnung. Ich weiß, nicht mal was morgen passiert. Darüber mache ich mir auch nicht wirklich Gedanken. Aufjedenfall möchte ich noch mehr schreiben und reisen und das mache ich bestimmt in den nächsten zehn Jahren.

14. Glaubst du an andere Dimensionen und Paralleluniversen?

Yes! Durch meinen Dad habe ich einen besonderen Bezug zum Universum und bin davon überzeugt, dass es das geben kann.

15. Was bedeutet Schönheit für dich?

Schönheit ist eine fast unbeschreibliche Empfindung. Sie entspringt aus dem Herzen, wenn eine Blume in voller Pracht erblüht, wenn ein zufällig gefundenes Kleeblatt Glück verheißt, wenn ein Sonnenuntergang den Himmel in warme Farben taucht oder ein Sommerregen die Erde erfrischt. Doch sie zeigt sich auch in den tiefen Gesprächen, die unsere Seele berühren. All diese Momente und noch so viel mehr tragen die Essenz absoluter Schönheit in sich. Leider entgehen sie uns oft im hektischen Alltagstrubel, während sie doch so bedeutsam sind.

16. Hast du Vorbilder? Wenn ja, wen und warum? Wenn nein, warum nicht?

Nein, ich halte davon nichts. Ich weiß nicht wie der Weg dieser Person ausgesehen hat, welche Gefühle sie hatte, ob sie aufgeben wollte, ob sie glücklich war, was für Opfer sie eingehen musste. Das alles weiß ich nicht, weil jeder uns nur die guten Seiten zeigt. Deswegen nehme ich mich selbst als Vorbild. Ich kenne meinen Weg, meine Gefühle und das Ziel wer ich sein will und darauf kann ich jeden Tag hinarbeiten.

17. Nun zu einem anderen Thema: Wie wichtig ist dir Musik, und wie hilft sie dir beim Schreiben?

Musik ist mein Safe Space. Mit ihr kann ich alleine Gefühle durchleben. In meiner Kindheit habe ich auch sehr viel getanzt.

18.Kannst du immer schreiben, oder hast du eher feste Schreibzeiten?

Ich kann immer zu jeder Zeit schreiben. Habe auch mein Notizbuch in der Tasche. Schreibzeiten sind nichts für mich.

19. Was muntert dich auf, wenn du so richtig down bist?

Mein Hund, mein Lieblingsfilm und Chips.

20. Welches Land würdest du gerne als nächstes bereisen?

Island! Habe schon geschaut, wie man am besten mit Hund und Auto dorthin kommt.

21. Was ist das Verrückteste, was du je getan hast und würdest du es wieder tun?

Ich bin auf einem Jahrmarkt bungee gesprungen. Und ja, ich würde es wieder machen. Eins der geilsten Gefühle ever.

22. Kannst du dich an eine Zeit in deinem Leben erinnern, in der du dich am lebendigsten gefühlt hast? Wann war das?

Als ich ein Kind war und mit meiner Familie die Welt bereiste. Ich war so präsent in diesen Momenten, und fasziniert von den Unterschiedlich Menschen, Kulturen und deren Leben.

23. Hast du schlechte Angewohnheiten?

Ja! Ich schiebe gerne mal alles auf den letzten Drücker auf. Das kommt wegen meinen Perfektionismus. Ansonsten würde ich alles tausendmal tot korrigieren und umschreiben.

24. Ist Heimat für dich ein Ort oder ein Gefühl? Beschreibe diesen Ort oder dieses Gefühl.

Das Gefühl von Heimat ist wie ein warmes, vertrautes Nest, das tief in meinem Inneren liegt. Es ist die Gewissheit, dass ich angenommen und geliebt werde, egal wo ich bin. Heimat bedeutet, von Menschen umgeben zu sein, die mich verstehen und unterstützen, und eine tiefe Verbundenheit zu meiner eigenen Identität zu spüren. Es ist das Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit, das ich überallhin mitnehmen kann, wohin das Leben mich führt. Ich sage auch gerne ich bin ein weltenkind und auf der Welt zu Hause.

25. Was denkst du, ist der Schlüssel, um glücklich zu sein?

Der Schlüssel zum Glück liegt darin, authentisch zu sein, seine innersten Sehnsüchte und Ziele zu verfolgen und sich nicht von den Erwartungen anderer beeinflussen zu lassen.

26. Wie definierst du Schönheit?

Schönheit ist ein emotionales Empfinden, das von inneren Qualitäten und tiefer Verbundenheit zu etwas oder jemandem herrührt. Sie ist unabhängig von äußerlichen Erscheinungen und oberflächlichen Merkmalen. Es ist ein Gefühl, dass in uns entsteht.

27. Welche Dinge trägst du immer bei dir?

Meine Kamera, mein Notizbuch und leckerlis für Raze.

28. Hast du eine Bucket-Liste? Wenn ja, wie sieht diese aus? Was möchtest du unbedingt noch erleben / sehen? Warum hast du es bislang noch nicht getan?

Meine Bucket-Liste ist eine Schatzkarte meiner Träume und Sehnsüchte. Auf ihr stehen die Orte, die ich noch erkunden, die Sprachen, die ich beherrschen und die Abenteuer, die ich erleben möchte. Lange Zeit habe ich gezögert, diese Träume zu verwirklichen, weil ich dachte, ich müsste sie mit jemand anderem teilen. Aber dann habe ich gelernt, dass ich diese Reise auch alleine antreten kann. Jetzt habe ich Raze an meiner Seite, und gemeinsam werden wir diese Abenteuer und Erlebnisse auf meiner Bucket-Liste in Angriff nehmen. Es fühlt sich an, als ob nichts mehr im Weg steht, und ich freue mich auf all die aufregenden Dinge, die noch vor uns liegen.

29. Und nun zum Schluss,: Was sind deine nächsten Ziele? Hast du neue Bücher geplant?

Meine nächsten Ziele sind, das Buch “Das Flüstern der sterbenden Sterne” zu veröffentlichen, ein etwas unkonventioneller Gedichtband. Danach folgt “Deserted in The Fog” (früher “Alone”), das bereits in den Startlöchern steht. Außerdem plane ich, Raze zu erziehen und meinen Blog täglich mit neuen Inhalten zu füllen. Schließlich möchte ich auch die cinematische Videos schneiden und auf Instagram teilen.

Ich möchte mich von Herzen bei dir für deine Unterstützung bedanken. Dein Zuspruch bedeutet mir unglaublich viel.

Geburtstage sind für mich nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern auch eine Gelegenheit zur Selbstreflexion. Sie erinnern mich daran, wie kostbar das Leben ist und wie wichtig es ist, Dankbarkeit zu empfinden.

In diesem kommenden Jahr möchte ich mich darauf konzentrieren, jeden Tag mit Dankbarkeit zu füllen, die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen und nach Inspiration zu suchen. Ich hoffe, dass ich auf diese Weise nicht nur persönlich wachsen kann, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Menschen um mich herum haben kann.

Ich wünsche dir, dass du deine eigenen Geburtstage und besonderen Momente im Leben auf deine Weise genießen kannst. Mögen sie dich stets an die Schönheit des Lebens erinnern.

Nochmals vielen Dank für deine Liebe und Unterstützung!

Alles Liebe,

Jen

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